Wer dem tropischen Regenwald nahe kommen will, ohne sich in einen Flieger zu setzen, kann sich ja einmal im Museum Koenig in Bonn ins Dickicht der Regenwaldausstellung begeben. Das bisher bestehende „Unterholz“ wurde Ende 2022 um ein „Regenwald-Kronendach“ erweitert. Und damit Besucher*innen daran erinnert werden, dass sie ja gar nicht im Wald stehen, sondern in einem Museum, gibt es Interaktionsstationen, die mindestens genauso sehr in den Bann ziehen wie die Attrappe. Sagen wir selbstbewusst, denn wir haben höchstpersönlich die Blockbuster der Kino-Ecke zu verantworten.

Inhalt

Drei Erklärvideos zur Ausstellung „Folgen der globalen Regenwald-Zerstörung“

Erklärvideo #1: Klima

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Erklärvideo #2: Biodiversität

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Erklärvideo #3: Menschen

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Unser Sprint für den Regenwald

Puh, das war sportlich: Sieben Wochen vom Workshop bis zur Anlieferung des ersten Films pünktlich zur Ausstellungseröffnung Mitte Dezember 2022. Wohlgemerkt, inklusive Konzept für alle drei Erklärvideos der Reihe und Film Nummer Zwei bereits in Produktion. Film Nummer Drei folgte etwas entspannter im Januar. Was uns neben Erfahrung und Willenskraft so schnell ans Ziel gebracht hat, war übrigens auch die fantastische, wertschätzende und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unserem Kunden.

Aber zurück zum Hauptdarsteller, den wir leider – entgegen dem populären Werbeversprechen – nicht mit einem Kasten Bier retten können: der tropische Regenwald. Von uns aus gesehen, ist er erstmal ganz schön weit weg – in Südamerika, in Zentralafrika oder Südostasien. Faktisch nehmen wir jedoch jeden Tag Einfluss auf sein Wohlbefinden oder seine Zerstörung. Diese Zusammenhänge deutlich zu machen, ist das Ziel unserer Filmreihe zu den Folgen der Zerstörung des Regenwaldes. Pro Film widmen wir uns einer Folge: für das Klima, für die Biodiversität und für die Menschen, die im Einklang mit dem Regenwald leben. Und das machen wir in zwei Sprachen: Deutsch und Englisch.

Film(e) ab! Unsere Herangehensweise

Aufgrund des engen Timings haben wir unseren Story Workshop eins fix drei umgebaut, um direkt in die Themen und Inhalte einzusteigen. Daraus haben sich die Eckpfeiler unserer Konzeption ergeben. Die Filme sollen …

  • … Familien mit kleinen Kindern ansprechen
  • … sich vom Niveau aber an Erwachsenen richten
  • … emotionales Storytelling mit der wissenschaftlich korrekten Vermittlung notwendiger Informationen verknüpfen
  • … Handlungsoptionen aufzeigen und Hoffnung machen
  • … jeweils in sich geschlossen funktionieren

Die Herausforderung: Wie schaffen wir Nähe zu einem Thema, das scheinbar so weit von uns entfernt ist? Die simple Antwort unseres filmübergreifenden Konzepts: Wir holen den Regenwald zu uns nach Hause – in unsere Küche, ins Kinderzimmer, in unseren Supermarkt. Und damit an Orte, an denen wir unmittelbar über die Zukunft des tropischen Regenwaldes entscheiden. Weil wir seine Ressourcen nutzen oder bestimmte Inhaltsstoffe, die zu seiner Zerstörung beitragen.

Hier steckt viel drin: sprachliche und visuelle Gestaltung

Nicht nur durch die Orte des Geschehens, auch durch die Wahl der Worte und Bilder erzeugen wir Nähe zu unserer Zielgruppe. Auf Textebene nutzen wir nahbare Metaphern, humorvolle Querverweise und eine lockere (aber korrekte!) Sprache. Visuell schlagen wir eine Brücke zur Ausstellungsgestaltung des Museums. Mit seinen eindrucksvollen Dioramen holt es die Besucher*innen ganz nah heran an entfernte Lebensräume und Tierarten. Diese Stärke auch im Film zu betonen, lag für uns auf der Hand. Unser Kunde sah das glücklicherweise genauso und wir entschieden uns gemeinsam für einen Collagen-Stil, der echtes Fotomaterial in einen Illustrationsstil mit hohem Wiedererkennungswert bettet.

Und weil wir die Welt leichter verändern können, wenn wir auf dem Weg dabei Spaß haben, haben wir unsere Filme mit reichlich Humor gespickt. Im Kontrast zur Ernsthaftigkeit der Zerstörung tropischen Regenwaldes und deren Folgen geben wir dem, was wir tun können, nicht den erhobenen Zeigefinger, sondern eine Leichtigkeit, die zur Verhaltensänderung motiviert.

Eintritt frei: der Goldene Westen im Museum

Andere Museen haben auch schöne Filme … Und auch daran sind wir nicht ganz unbeteiligt. So wie zum Beispiel am Erklärvideo zur Zeit der Kreuzzüge für das Museum für Islamische Kunst. Unsere Erfahrung zeigt: Mit Filmen lassen sich Ausstellungsräume ganz wunderbar ergänzen. Sie können aber auch genutzt werden, um Neugier zu wecken, zum Beispiel als Trailer zur Ausstellung. So haben wir es beispielsweise für das Museum für konkrete Kunst in Ingolstadt gemacht, zu Ausstellung „Gemalte Diagramme. Bauhaus, Kunst und Infografik”.

Teamwork

Ein großer Dank gilt dem Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels Team, vor allem unseren Ansprechpartner*innen Corinna Seibt, Thomas Gerken und Uwe Vaartjes, und natürlich unserem großartigen Team:

Toby Mory – Motion Director & Teamlead Motion, Produzent
Regine Hähnel – Konzepterin und Texterin
Leo Rey – Creative Director & Senior Motion Designer
Karolin Nusa – Art Director & Illustratorin
Juliette Schminke – Illustratorin
Erik Richert – Illustrator
Luca Büttner – Illustrator
Nikolaus Radeke – Sounddesigner & Tontechniker
Gundi Eberhard – Sprecherin (DE Version)
Ryan Wichert – Sprecher (EN Version)
Francesca La Vigna – Projektmanagerin