Der alltägliche Umgang mit vielen Geräten und schnell zugänglichen Daten und Fakten erfordert eine zügigere Verarbeitung von Information. Ab einer gewissen Menge an Daten benötigt der Mensch Hilfe, um diese effizient aufnehmen zu können und deren Kontext zu erschließen.

Um eine Informationsflut zu vermeiden, wird die Informationsverarbeitung und -wahrnehmung mit Hilfe einer guten Informationsarchitektur, -strukturierung und -gestaltung unterstützt. Inhalte werden so effizient und effektiv vermittelt. Informationsgrafiken stellen zusammenhängende Abläufe grafisch dar und vereinfachen dadurch die Aufnahme von komplexen Sachinformationen unabhängig davon, ob sie interaktiv genutzt, animiert oder klassisch gedruckt werden sollen. Wie überall lassen sich Trends in der Gestaltung, Nutzung und Aufbereitung von Information und Daten feststellen, einige entwickeln sich allerdings vom Trend zum beständigen Design.

Flat Design

Wie wichtig Trends für die Gestaltung sind, kann man am Flat Design erkennen. Gemäß dem Motto „weniger ist mehr“ hat seit 2010 mit dem erstmaligen Einsatz im Windows Phone 7 das Flat Design Einzug in die Gestaltung gefunden und sich durch die Wahrnehmung der breiten Masse vom Trend zum etablierten Gestaltungsprinzip entwickelt. Dabei wird gezielt auf realistische Elemente wie Texturen, Verzierungen und dreidimensionale Darstellungen verzichtet. Ein Sachverhalt wird beschrieben ohne durch viel Schnickschnack vom eigentlichen Thema abzulenken. Illustrierte Elemente werden unterstützend eingesetzt, um zu erklären und zu unterhalten. Basiselemente wie Typografie, Formen und Farben werden präsent eingesetzt. Dadurch entstehen Hierarchien, die dem Betrachter helfen, die wichtigsten Informationen zu fokussieren und spezifizieren. Das Flat Design hat sich durchgesetzt. Und doch geht der Trend wieder hin zum raffinierten Einsatz von Details wie feine Linien und Schraffuren.

 

Material Design

Googelt man nach dem Begriff „Material Design“ erkennt man schnell, dass Google als Unternehmen selbst das Material Design momentan elementar prägt. Dabei wird der Begriff von dem Unternehmen wie folgt beschrieben: „[…]eine visuelle Sprache, welche die klassischen Prinzipien guten Designs mit den Innovationen und Möglichkeiten der Technik und Wissenschaft synthetisiert. Das ist Material Design.“ Material Design sieht die Möglichkeit vor, Elemente, die bisher durch Flat Design geprägt wurden, im 3-dimensionalen Raum einzusetzen. Es baut quasi auf dessen Prinzipien auf und erweitert damit den Einsatzbereich des Gestaltungsprinzips. Licht und Schatten werden dezent als Gestaltungsmittel hinzugefügt. Umgebungslicht kann leichte Schatten in allen Winkeln erzeugen, um eine weiche und angenehme Atmosphäre zu erzeugen. Direkte Lichter lassen richtungsweisende Schatten entstehen und fügen den Elementen so eine leicht realistische Komponente hinzu.

Isometrisches Design

Ein Mix aus den gestalterischen Elementen des Flat/Material Design und Isometrie wurde besonders durch das Spiel „Monument Valley“ (www.monumentvalleygame.com) geprägt. Es vereint klare Farben und Formen mit einer dreidimensionaleren Gestaltung im Raum. Dabei wird mit optischer Täuschung und isometrischen Landschaften gearbeitet. Diese heben das Flat Design durch das sehr vereinfachte Farb-/Formsystem in den Raum und geben dadurch Informationsgrafiken eine zusätzliche Ebene in der Anwendung. Isometrisches Design impliziert ein feines Gespür für Farben und Formen, um viel Information gegenständlich zu verbinden. Diese können, gerade was komplexe Zusammenhänge betrifft, noch intensiver dargestellt werden.

In den aktuellen Trends in den Informationsgrafiken kann man sehen, dass heute keiner mehr langweilig aufbereitete Daten über sich ergehen lassen, geschweige denn intensiv betrachten möchte. Wer seine Informationen jedoch ästhetisch ansprechend, unterhaltsam und mit einem gewissen Witz präsentiert, wird nicht nur informiert, sondern auch begeistert.