#everynamecounts

Die Erinnerungskultur hat viel mit unserer Gegenwart zu tun, mehr als wir denken. Die Vergangenheit will nicht vergehen. Ihre Spuren bleiben sichtbar oder zeigen sich in neuem Gewand. Sie prägen das Leben von vielen betroffenen Menschen. Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung und Ausgrenzung sind immer noch Teil des Alltags: sowohl im „echten Leben“ als auch im digitalen Raum. Der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft geht nicht ohne Respekt, Vielfalt und Demokratie. Darüber offen reden zu können und zu sensibilisieren, ist der erste Schritt. Über die Notwendigkeit zeitgemäßere Wege der Erinnerungskultur zu finden, hatten wir dank des Multidimensionalen Erinnerungsmonitors (MEMO IV) in einem Blogartikel berichtet. Engagieren tun wir uns aber natürlich auch. Durch unsere Zusammenarbeit mit den Arolsen Archives freuen wir uns, einen Beitrag zu diesem hochaktuellen Thema zu leisten. Seit 2019 wächst das Projekt #StolenMemory ständig. Es kommen immer neue Biographien und Sprachversionen hinzu, und außerdem werden nun die jüngeren Generationen direkt in ihren Kanälen abgeholt. Im Rahmen der Initiative everynamecounts hostet der neue YouTube Kanal Kein Thema drei Formate, die eine Art digitales und lebendiges Denkmal aufbauen. Um darüber hinaus zu denken und zu handeln, weil die erzählten Lebensgeschichten uns auch heute ansprechen.

Das richtige Kleid für den Anlass zuschneiden

Jeder Inhalt braucht seine Form und umgekehrt. Und in unserem Fall brauchten alle Formate das richtige YouTube-Zuhause. Am Anfang der Reise waren Ziele und Zielgruppen schon klar definiert. Nun ging es darum, die einzelnen Konzepte zu schärfen und die dazu passenden Strukturen zu befüllen. Darüber hinaus mussten wir das umfangreiche Material in maßgeschneiderte Inhalte umwandeln. Bloß ganz wichtig: wie sollte alles heißen? Tatsächlich ist die Namensfindung ein wesentlicher Aspekt des Projektes gewesen. Es ging oft hin und her, viele Abstimmungsrunden zwischen den Arolsen Archives und uns waren notwendig, bis wir ein gemeinsames lautes „Ja, das ist es!” sagen konnten. Gesucht war eine prägnante Sprache und ein aussagekräftiger Titel, der zum Anklicken anregen würde. Wir brauchten eine starke Brand sowohl für den Kanal als auch für die einzelnen Formate. Wörtlich und visuell. Die Entwicklung von Beschriftungen, Claim(s), Design, Keyvisuals, On-Air Design, Sounddesign, Set Design und Call to Actions, sowie viel zusätzliche Recherche und redaktionelle Arbeit haben uns für fast ein ganzes Jahr gut beschäftigt. Bis es zu den Drehs im Studio und auf der Straße kam. Fast am Ziel, aber der Weg ging (und geht noch) weiter! Die Postproduktion hat alles schön zusammengebracht: Schnitt, Colorgrading, Animation, Shorts, Best-Of, Thumbnails, Caption-Texte, usw. Alles bereit für den offiziellen Kanal-Launch am 9.11.2022. Fertig? Noch nicht. Zum Schluss muss man das Endprodukt gut platzieren, daher gehören dazu auch Redaktionsplan, Promotion und Community Management. Ein echt facettenreicher Prozess.

Über das allgemeine Vorhaben weisst du bereits Bescheid, einen kurzen Einblick in die Komplexität des Projektes hast du auch bekommen. Nun willst du eigentlich wissen, worum es in den einzelnen Formaten geht, stimmt’s? Dann weiter lesen und natürlich den YouTube-Kanal besuchen.

Über das allgemeine Vorhaben weisst du bereits Bescheid, einen kurzen Einblick in die Komplexität des Projektes hast du auch bekommen. Nun willst du eigentlich wissen, worum es in den einzelnen Formaten geht, stimmt’s? Dann weiter lesen und natürlich den YouTube-Kanal besuchen. Wenn du eine kompaktere Version der Formate und über weitere historischen Fakten erfahren möchtest, kannst du den TitTok Kanal folgen.

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Keine Geschichte 

Dass sowohl die Schwester von Christian Dior als auch der Imam Abdelkader Mesli im Widerstand gegen die Nazis tätig waren, wusstest du? Das Format „Keine Geschichte” hat genau das als Ziel: Einzelschicksale ins Licht zu bringen und gleichzeitig eine Diskussion über relevante Themen zu initiieren. Die Journalistin und Moderatorin Maria Popov lud Aktivist*innen, Journalist*innen und Autor*innen wie Victoria Müller, Phenix Kühnert, Frank Joung, Melina Borčak, Noam Petri und Leonie Plaar ein, um über die Geschichte von verfolgten Menschen gemeinsam zu reflektieren. In einer Art rätselhaften Zeitreise entfaltet sich das Leben von historischen Figuren. Gegenstände, Akten und Effekten, die ihnen gehört haben oder mit denen sie persönlich direkt verbunden waren, erzählen ihre Geschichte. Zu jeder Person kommen die passende Gäst*innen zu Wort, die sich in den jeweiligen Themen auskennen. Daraus entsteht ein Austausch im Studio. Das Gespräch bewegt sich nicht nur auf der Ebene des historischen Kontexts, sondern vor allem in Richtung persönlicher Anekdoten, und stellt Verbindungen und Parallelen zur heutigen Zeit her.

In der zweiten Staffel wird ein anderer Moderator den Staffelstab übernehmen. Außerdem werden neue Gäst*innen auf dem Sofa sitzen, um sich über andere spannende Biografien und wichtige Themen zu unterhalten. Neugierig? Einfach den Kanal abonnieren und weiter folgen.

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Deutschland vs Drittes Reich 

Wie unterschiedlich sind Parolen auf Demos, Hasskommentare im Netz und Propaganda-Zitate aus der Nazi- oder Nachkriegszeit? Das stellt als direkte Frage das Format „Deutschland vs Drittes Reich”. Auf der Straße! Einzelne jungen Menschen und kleine Gruppen werden an verschiedenen Orten im öffentlichen Raum angesprochen und gebeten, ein Zitat laut vorzulesen. Aus welcher Zeit es stammt, müssen sie raten und begründen. Es folgt die Auflösung: Die Quelle des Zitates und sein entsprechender Kontext werden enthüllt. Und natürlich die Reaktion der interviewten Personen. Ein „einfaches Spiel”, um Parallelen von autoritären Tendenzen zwischen heute und früher zu entlarven. 

Willst du dich auch selbst austesten, wie du geantwortet hättest? Dann schlicht vorbeischauen und deine Antwort in die Kommentare schreiben!

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Nazideutsch für Anfänger*innen 

Die Sprache ist keine neutrale Sache. Ist es uns bewusst, woher bestimmte Begriffe kommen? Das Talking Head Infotainment-Format „Nazideutsch für Anfänger*innen” dreht sich genau um Worte. Victoria Müller – schon Gästin bei „Keine Geschichte” zum Thema Schwangerschaftsabbruch – erklärt jeweils ein Wort bzw. eine Redewendung, die vor allem von anti-demokratischen Kräften verwendet wird und framend funktioniert. Sie legt gut recherchiert und kurzweilig den Ursprung und geschichtlichen Hintergrund dar, zeigt, von wem es verwendet wurde und wie damit Framing betrieben wird. Das Narrativ, das mit der Verwendung gestützt wird, wird ebenso beschrieben wie die damit einhergehenden Gefahren. 

Welche anderen Begriffe möchtest du in der zweiten Staffel präsentiert haben? Schreib es in den Kommentaren! 

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Was kannst du machen? 

Möchtest du an diesem digitalen Denkmal mitmachen? Dann einfach den Kanal abonnieren. Was ist deine Meinung zu den jeweiligen Themen? Hast du Vorschläge für die nächsten Folgen? Deine Stimme zählt, sag es in den Kommentaren!

Mittlerweile geht es noch weiter. Wir arbeiten bereits fleißig an der Produktion der zweiten Staffel aller Formate.

@arolsenarchives Alltagssprache und deshalb total in Ordnung? Von der sogenannten „Flüchtlingswelle“ hört und liest man in den Medien immer wieder. Victoria Müller erklärt, warum dieser Begriff problematisch ist. Außerdem zeigt sie uns, welche Folgen ein solches Framing haben kann. Was löst das Wort „Flüchtlingswelle“ bei dir aus? Schreib es in die Kommentare! #arolsenarchives #keinthema #nazideutsch #flüchtlingswelle #migration #einwanderung #flucht #asyl #sprache #journalismus #framing ♬ We Rise Against (Full) - Jonathan Paulsen

Ein groß(artiges) Team

Eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten ist bei uns im Goldenen Westen die Regel. Bei diesem Projekt und dessen vielseitigem und komplexem Umfang war es mehr als wesentlich! Es macht uns besonders stolz und glücklich, dass die Arolsen Archives die Konzeption und Umsetzung des Kanals bei uns in Auftrag gegeben haben. Ihr Vertrauen liegt uns besonders am Herzen. Wir möchten nochmal dem Arolsen Archives-Team danke sagen, vor allem Anke Münster, Isabelle Mittelmeier, Lea Schäfer, Yasemine Hemp, Gina Wiedemann und Julia Reger. Ebenso den Moderatorinnen Maria Popov (Keine Geschichte) und Victoria Müller (Nazideutsch für Anfänger*innen), allen Gäst*innen und allen interviewten Menschen auf der Straße. Und natürlich geht ein großes Lob an das Team hinter den Kulissen: 

Daniel Becker – Brand Director, Projektleiter, Konzept und Produktion
Toby Mory – Co-Produzent
Kasper Zwaaneveld – Art Director
Sebastian Minke – Redaktion, Konzept, Regisseur und Produzent (Keine Geschichte)
Till Casper Juon – Kamera und Postproduktion (Keine Geschichte)
Regine Hähnel – Unterstützung Redaktion (Keine Geschichte)
Christian Büchler (Social Ninja) – Regisseur, Produzent (Deutschland vs 3. Reich und Nazideutsch für Anfänger*innen) & Content Manager
Jannis Riemann – Kamera und Postproduktion (Nazideutsch für Anfänger*innen)
Felix Bliesener – Kamera und Postproduktion (Deutschland vs 3. Reich)
Patrick Wolter – Senior Motion Designer
Leo Rey – Senior Motion Designer
Erik Richert – Junior Motion Designer
Juliette Schminke – Junior Motion Designer
Dominik Campus – Komponist & Sounddesigner (Deutschland vs 3. Reich und Nazideutsch für Anfänger*innen)
Uwe Bossenz – Komponist & Sounddesigner (Keine Geschichte)
Daniele Godor – Projektmanager (1. Staffel)
Francesca La Vigna – Projektmanagerin (2. Staffel)